heimaten – Festival für die Plurale Demokratie Ein Festival zur Suche nach Gemeinsamkeit in der Vielfalt
In ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz findet ab September das heimaten – Festival für die plurale Demokratie statt. Initiiert vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin, steht dabei die Frage im Zentrum: Was ist Heimat, wer gestaltet sie und wie? In Heidelberg ist der Karlstorbahnhof Teil des Festivalnetzwerks. Ab dem 19. September und bis Dezember laden dort zahlreiche Mitmach- und Diskussionsveranstaltungen dazu ein, sich mit dem Thema Heimat zu beschäftigen.
Nahezu 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben eine Migrationsgeschichte. Menschen begehren unterschiedlich, haben unterschiedliche politische Meinungen, gehören unterschiedlichen Religionsgemeinschaften an, sind unterschiedlich alt, verfügen über unterschiedlich viel Einkommen und Eigentum. An dieser Realität setzt das „heimaten – Festival für die plurale Demokratie“ an. In den verschiedensten Städten von Zürich und Graz bis Bremen, Potsdam oder Saarbrücken laden Veranstaltungen dazu ein, Heimat als etwas zu verstehen, das wir selbst gestalten und das viele verschiedene Formen haben kann. Dabei gehören Streit und auch Kritik unbedingt dazu, ebenso wie die Überzeugung, dass die Gesellschaft aus der Vielstimmigkeit ihre Kraft und Lebendigkeit schöpft.
Das Festival ist Teil eines großen Projekts, konzipiert vom Berliner Haus der Kulturen der Welt und den Ko-Kuratoren Ibou Diop und Max Czollek. In Heidelberg präsentiert der Karlstorbahnhof ab dem 19. September eine Reihe von Veranstaltungen, um gemeinsam zu erkunden, was Heimat ist, was sie prägt und welche Zukunft – oder Zukünfte – sie haben könnte.
Los geht es im „Situation Room“ am 19. September um 19 Uhr im TiK, Theater im Karlstorbahnhof. Der Sprachkünstler und Kurator Muhammet Ali Baş lädt dazu ein, positive Erinnerungen an die Zukunft zu sammeln. Das klingt paradox, ist allerdings eine erprobte Methode, um gemeinsam Handlungsmöglichkeiten zu entdecken, die den Krisen unserer Gegenwart etwas entgegensetzen. Zusammen mit ihm erinnern sich Yara Richter (Theater Rampe, Stuttgart), Yasemin Soylu (Muslimische Akademie Heidelberg) und Dr. Alban von Stockhausen (Völkerkundemuseum VPST, Heidelberg). Der Eintritt ist frei, alle sind herzlich willkommen.
Am 20. September um 14 Uhr lädt der Workshop „Heimat(en) der Zukunft“ alle interessierten Erwachsenen dazu ein, Modelle von Heimat mithilfe von Legosteinen zu bauen. Dabei geht es darum, spielerisch über gesellschaftliche Herausforderungen und demokratische Werte ins Gespräch zu kommen. Angeleitet wird der Workshop von Demokratietrainer und Moderator Vatan Ukaj. Die Teilnahme ist kostenfrei. Bei gutem Wetter findet der Workshop draußen auf dem Marlene-Dietrich-Platz statt.
Am selben Tag um 17 Uhr spricht Rapper Toni L. in dem Podiumsgespräch „Hip Hop und Heimat“ mit Gästen darüber, wie Deutsch-Rap das Verständnis von Heimat in Deutschland verändert hat. Der Eintritt zum Gespräch ist frei.
Am Sonntag, 21. September findet um 13 Uhr im Klub des Karlstorbahnhofs der Empowerment-Workshop „Ich und meine Krone“ für Kinder mit Afrolocken statt. Mit Geschichten, kreativen Übungen und Gesprächen stärkt Antirassismus- und Empowerment-Trainerin Janaina das Selbstbewusstsein der Kinder. Teilnehmen können alle Kinder mit Afrolocken zwischen 5-10 Jahren. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Voranmeldung unter hallo@kariteclassics.com ist notwendig.
Am Samstag, 18. Oktober um 20 Uhr spricht im Klub Melissa Kolukisagil, Gründerin des Berliner İÇ İÇE-Festivals für neue anatolische Musik, in einem Panel Talk mit Zuher Jazmati, Co-Gründer von Adira, einer Plattform für queere BIPoC. Gemeinsam berichten und diskutieren die beiden unter dem Titel „Mehrfachzugehörigkeit leben“ über migrantische Queerness, Sichtbarkeit und darüber, was Community-Arbeit leisten kann. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss bringt zudem eine „İÇ İÇE Clubnight“ elektronische Musik mit anatolischen Einflüssen im Klub des Karlstorbahnhofs auf die Plattenteller. Karten für die Clubnacht gibt es für 12 Euro unter www.karlstorbahnhof.de
Am Montag, 24. November sind mit Max Czollek und Hadija Haruna-Oelker zwei wichtige intellektuelle Stimmen im Karlstorbahnhof zu Gast. Im Gespräch zu ihrem Buch „Alles auf Anfang“ denken die beiden gemeinsam darüber nach, was unsere Erinnerungskultur mit dem aktuellen politischen Rechtsruck zu tun hat und wie man die Gegenwart so einrichten kann, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt. Der Abend wird moderiert von Antony Pattathu, Fachbereichsleiter Antirassismus, Demokratieförderung & Integration im Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.
Das heimaten Festival läuft von September bis Dezember 2025. Der Veranstaltungskalender füllt sich stetig weiter. Informationen gibt es auf der Festivalwebseite https://heimaten.hkw.de/
In Heidelberg bringt der Karlstorbahnhof das Festival in Kooperation mit der Muslimischen Akademie Heidelberg und dem Freien Hip Hop Institut aufs Programm. Eine Übersicht über die hier stattfindenden Veranstaltungen gibt es unter www.karlstorbahnhof.de/heimaten
Das heimaten Netzwerk ist eine Initiative von Haus der Kulturen der Welt im Rahmen von heimaten, gefördert durch Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Bildmaterial finden Sie hier: https://drive.google.com/drive/folders/1WJMlAyofufuwD1O4c9ElNbF9WiNH7_Mq?usp=sharing
Bildnachweis zu den beigefügten Pressefotos:
Situation Room (c) Kollektiv Fischka_Kramar
Motiv heimaten Festival (c) Haus der Kulturen der Welt