Hanau: 5 Jahre und ein paar Tage II
Geschichten des Widerstandes & Erinnern
Im Februar 2025 jährte sich das rechtsterroristische Attentat von Hanau zum fünften Mal. Neun junge Menschen mit Migrationsgeschichte wurden am 19. Februar 2020 ermordet. Das Attentat steht bis heute für die Bedrohung durch Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus in Deutschland – und für den Schmerz und den Widerstand der Angehörigen, Freund*innen und Communities. Die Stadt Heidelberg hat in den vergangenen Jahren mit vielfältigen Veranstaltungen, etwa zum Gedenken an die Anschläge von Halle und Hanau, deutliche Zeichen der Solidarität gesetzt. Daran knüpft die geplante Gedenkveranstaltung an.
Unter dem Titel „Hanau: 5 Jahre und ein paar Tage II – Geschichten des Widerstandes & Erinnerns“ wird am 28. November 2025 ein vielseitiges Programm mit künstlerischen Beiträgen, Lesungen und Podiumsgesprächen stattfinden. Im Zentrum steht die Frage, wie plurale Erinnerungskultur lebendig, solidarisch und zukunftsgerichtet gestaltet werden kann. Neben musikalischen und poetischen Beiträgen von jungen Künstlerinnen aus Heidelberg sind eine Lesung von Briefen an die Ermordeten, eine Schweigeminute sowie ein Podiumsgespräch mit Expertinnen vorgesehen. Eine der GesprächspartnerInnen wird Emis Gürbüz, Mutter des Ermordeten Sedat Gürbüz, sein. Die Veranstaltung wird von der Moderatorin und Kulturschaffenden Mariam Dabdoub geführt.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Barrierefreiheit und Zugänglichkeit der Veranstaltung: Gebärdensprachdolmetschung wird eingeplant, der Veranstaltungsort wird so gestaltet, dass er sowohl Schutzraum als auch Begegnungsort sein kann. Im Anschluss an das Programm lädt ein gemeinsames Essen zum Austausch und zur Stärkung von Community-Bindungen ein.
Mit dieser Gedenkveranstaltung soll das Erinnern an Hanau in Heidelberg in eine kollektive Verantwortung übersetzt werden: in Solidarität mit den Betroffenen, in die Sichtbarmachung von Widerstandsgeschichten und in die Ermutigung, Rassismus und rechter Gewalt entschieden entgegenzutreten.