Islam im Theater – Theater im Islam
The Dreams & Nightmares Story
Obwohl fast 6 Millionen Muslim*innen in Deutschland leben, kommen sie auf deutschen Theaterbühnen immer noch selten oder nur klischeehaft vor. Gleichzeitig gibt es in muslimischen Communities unterschiedliche Theaterformen, die in Deutschland weitestgehend unbekannt sind. Die Veranstaltungsreihe „Islam im Theater – Theater im Islam“ ist eine Kooperation zwischen dem Nationaltheater Mannheim und der Muslimischen Akademie Heidelberg i. G. Sie beschäftigt sich mit zeitgenössischen Darstellungen von Islam und muslimischem Leben auf der Bühne sowie Theaterformen in muslimischen Communities.
Samstag, 13. Mai 2023 | STUDIO WERKHAUS, Mozartstraße 9, 68161 Mannheim
12.30-14.00 Uhr | Workshop | It all starts in your mind
Tanz ist eine Darstellungsform, die ohne Sprache kommunizieren kann, aber wie genau kann man sich tänzerisch mit dem eigenen Körper ausdrücken? Wie kommt man von der Inspiration zur Bewegung? Unter der Leitung der Tanzcrew 1st Cut soll in diesem Workshop der Weg von der Idee im Kopf zur Umsetzung eines tänzerischen Ausdrucks erfahrbar werden. Dabei arbeitet 1st Cut sowohl an den praktischen Bewegungsabläufen als auch an der technischen Ausführung. Als Werkzeuge dienen ihnen dabei unterschiedliche Elemente aus der Hip-Hop-, Popping- und Breaking-Kultur. Dieses Tanzerlebnis will die Freude an der tänzerischen Bewegung vermitteln und Raum zur individuellen künstlerischen Entfaltung schaffen.
20.00-21.30 Uhr | Tanztheater und Künstler*innengespräch | The Dreams & Nightmares Story
Licht und Dunkelheit, Liebe und Trauer, Euphorie und Wut, Anfang und Ende – dieser und weiterer Dualität begegnen Menschen, wenn sie versuchen, sich unter dem Erwartungsdruck der Gesellschaft selbst zu verwirklichen. Acht Tänzer*innen aus der Hip-Hop-Kultur werden an diesem Tanz-Theaterabend künstlerisch darstellen, wie die Entschleunigung eines scheinbar immer schneller werdenden Lebens möglich wird. Sie beziehen sich dabei auf die Herausforderungen, die die interreligiöse Gruppe in den letzten fünf Jahren als freischaffende Künstlerinnen und Künstler durchlebten: Die Entscheidung zu vertreten, eine oft belächelte Leidenschaft zum Beruf zu machen, sich den existentiellen Ängsten der Selbstständigkeit zu stellen und den ihnen begegnenden strukturellen Rassismus zu thematisieren. Aber sie blicken auch zurück auf die Erfahrung, die Freude zu teilen, zusammen zu wachsen und erwachsen zu werden. Selbstzweifel und Erfolge, künstlerische Leere und Inspiration, Euphorie und Tage der Stummheit gehen auf ihrem Weg Hand in Hand.
Im Anschluss sprechen Ousman Conteh und weitere Mitglieder von 1st Cut mit Yasemin Soylu, Geschäftsführerin der Muslimischen Akademie Heidelberg i.G., über die Rolle von Tanz und Körpersprache in Gesellschaft und Religion: Wie hängen Körper und Geist zusammen? Wie können sich gesellschaftliche Prozesse auch körperlich manifestieren? Und wie drückt sich gesellschaftliche Vielfalt im Tanz aus?
Karten für die Vorstellung von »The Dreams & Nightmares Story« sind auf der Website des Nationaltheaters nach dem Pay-as-you-wish-Prinzip erhältlich (Supersparpreis: 3 Euro, Sparpreis: 8 Euro, Standardpreis: 15 Euro, Soliticket: 25 Euro). Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Um eine Anmeldung per E-Mail bis zum 11. Mai an tabinda.ahmed@mannheim.de wird gebeten.
1st Cut
1st Cut zählt zu einer der bekanntesten Crews in den Bereichen Tanzwettbewerbe und Shows in Deutschland. Sie besteht aus neun Tänzer*innen, die weltweit ein breit gefächertes Repertoire an Stilen zeigen. Bereits seit über 10 Jahren unterrichten sie Hip-Hop-Tanz und andere urbane Tanzstile und organisieren eigene Tanzcamps, Workshops sowie Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche. Die Crew wurde bereits mit zahlreichen Preisen gewürdigt: Sie gewann unter anderem 2017 den „Street Dance Theater Award“ des Street Dance Festivals in Thessaloniki, machten 2018 den 1. Platz beim Battle Of The Year Madagascar“ oder gewann beim Streetdance Festival der Welt, dem „Juste Debout 2019“ in Korea. Ihre erste Streetdance Tanzschule „1st Cut – Dance Base“ eröffneten sie 2020 in Gießen.
Veranstaltungsleitung
Sophie Kara-Ebner, Nationaltheater Mannheim sophie.kara@mannheim.de
Lena Wontorra, Nationaltheater Mannheim lena.wontorra@mannheim.de
Yasemin Soylu, Muslimische Akademie Heidelberg i.G. | Teilseiend e.V. yasemin.soylu@teilseiend.de
Die Reihe ist eine Kooperation des Nationaltheaters Mannheim und der Muslimischen Akademie Heidelberg i.G., gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Programmes „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).